Samstag, 27. April 2013

~27.04.13~ Vermieterpfandrecht oder die Machtlosigkeit von Vermietern

Da der 19-jährige Mieter oder besser gesagt seine Mutter meiner Mutter noch einiges an Geld schuldet, wollte meine Mutter vom Vermieterpfandrecht gebrauch machen. Vermieterpfandrecht bedeutet, der Mieter wird aufgefordert ausgesuchte Gegenstände in der Wohnung als Pfand zurück zu lassen, bis er das Geld nachgezahlt hat.
Meine Mutter ging dann mit meinem Bruder, meiner Schwester und mir runter, zuvor hatte sie einen Nachbar als unabhängigen Zeugen gebeten mit anwesend zu sein. Der kam dann auch.
Der Mieter hatte noch nicht angefangen aus zu ziehen. Als er den Schrieb von meiner Mutter gelesen hatte, bezeichnete er meine Mutter als dreist und wieso sie das nicht vorher gesagt hätte.
Kann ich ja verstehen, ich fänd es auch blöd, wenn ich so was erst am Tag des Auszuges gesagt bekommen würde. Meine Mutter fand später auch, dass man so ein Pfandrecht beim Mieter ein bis zwei Wochen vorher anmelden muss. Wäre ja kein Problem, wenn die Mieter, von denen man Geld bekommt, nicht auch Mieter sind, denen man zutrauen könnte, dass sie wenn sie das vorher wissen, dass gepfändet werden soll, schon vor dem Auszug alles wertvolle aus der Wohnung entfernt wird.
Würde ich ehrlich gesagt glaub ich auch machen. Zumindest das, was mir wichtig ist, es zu haben.
Allerdings, hätte ich Schulden bei einem  Vermieter, würde ich ihm vielleicht sogar schon selbstständig anbieten etwas da zu behalten um ihm zu zeigen, dass es mir leid tut, nicht zahlen zu können und um dem Vermieter eine Sicherheit zu geben, dass er sein Geld bekommt.
Schon Mal allein deswegen, weil es mir total unangenehm wäre, mehrere Mieten im Rückstand zu sein oder generell Schulden zu haben, Ganz besonders dann, wenn man doch genau weiß, dass der Vermieter, alleinerziehende Mutter ist, die ihr Haus alleine halten muss und auf die Mieten angewiesen ist.
Aber scheinbar ist das nicht die Regel, dass Mieter oder Menschen generell so denken. Sonst gäbe es wohl einiges weniger an Schulden.
Es eskalierte als die Mutter des Mieters kam, da war ich aber nicht da. Die schrie rum und regte sich auf, dass meine Mutter ihrem armen Sohn seinen Fernseher wegnehmen wolle. Ich hätte ja die zwei Gitarren viel schlimmer gefunden, aber das is ja individuell. Leider war da auch noch ein Freund von dem Mieter, der Juristik im 7. Semester studiert. Der meinte auf die Äußerung meiner Mutter an die Mutter des Mieters "Oh du bist eine typische Schuldnerin" Antwortete der Jurist dann, sie solle jetzt aber ganz schnell aufpassen, dass das eine Beleidigung gewesen wäre, keine Meinungsäußerung und er würde seine Leute nicht beleidigen lassen. Und dass er der Meinung wäre, meine Mutter wäre eine blöde Foze und dass das keine Beleidung wäre sondern nur seine Meinung. Er hatte noch mehr gesagt, an das sich meine Mutter schon nicht mehr erinnerte. Wäre ich da dabei gewesen, hätte ich vermutlich was in die Richtung gesagt "Also von einem Juristen hätte ich ein intellektuelleres Deutsch erwartet" Vielleicht nicht ganz so nett ausgedrückt, man lässt ja nicht gerne seine Mutter beleidigen aber es wäre mir als Juristikstudent peinlich wegen so einer Lappalie auf so eine Assisprache zurück zu greifen. Klar war das nicht das Netteste, was meine Mutter gesagt hatte, aber es war einfach auch eine Situation die nicht ganz einfach war mit der Mutter eines Mieters, die total durch die Decke ging und Terror machte. Als meine Schwester und ich wieder kamen, hatte sich die Lage schon mehr beruhigt. Ein Mieter war noch mit dabei, die Mutter war ruhiger. 
Leider hatte meine Mutter da dann schon gesagt, sie sollen einfach alles mitnehmen.
Meine Mutter hatte da schon vorher die Polizei gerufen, da waren aber beide Wagen im Einsatz und würden noch etwas brauchen, wäre noch was dazwischen gekommen, wäre das auch wichtiger gewesen und die Polizei hätte sowieso nicht bestimmt, was der Mieter da zu lassen hatte, das hätte der Vermieter mit dem Mieter klären müssen. Weil die Situation aber schon vorher am eskalieren war und durchaus Potenzial für eine Schlägerei da war, gab meine Mutter eben Klein bei. Sie hatte die Gitarren leider ganz vergessen.
Da hatte die Mutter des Mieters tausend mal versichert, dass meine Mutter ihr Geld bekommen würde. Wie schon seit der Mieter eingezogen war. Gekommen war, wenn überhaupt, immer nur Geld, wenn meine Mutter sie mehrfach angeschrieben hatte. Muss ein Vermieter seiner Miete nachrennen? Ich finde nein.
Meine Schwester und ich, waren nach dem was wir da unten mit bekommen hatten, ziemlich geladen, weil wir es unverschämt fanden meine Mutter als Unmensch dar zu stellen und da riesen Geschrei zu machen und statt den Fernseher uns einen gammligen Herd und die Spüler die sowieso vom Vormieter abgekauft wurden und sowieso nich mit genommen werden sollten, da lassen zu wollen.
Meine Mutter ging dann leer aus, weil sie absolut klein bei gegeben hat. Wir haben sie dann dazu gebracht, noch mal mit uns runter zu gehen und zumindest zu fragen, ob die Gitarren da bleiben können um wenigstens einen Kompromiss zu Stande zu bekommen.
Die Gitarren waren aber schon ins Umzugsauto gebracht worden als meine Schwester und ich wieder kamen. Nur eine Gitarre, die nicht sonderlich viel Wert sein dürfte, war noch da. Die gehört der Mutter des Mieters und die meinte, es wäre ihr Heiligtum. Ob man das so glauben kann wo sie sich doch als recht unglaubwürdig raus gestellt hat? Ich weiß nich. Ich mein, kann ja wirklich sein, dass die Zeiten bei ihr gerade schwierig sind und sie Geldprobleme hat. Wenn sie dann aber immer wieder Aussichten auf Geld stellt und dann aber mehrfach Termine verschiebt und nur zwei Mal Miete gebracht wird, dann muss man sich nicht mehr wundern, wenn man für die Vermieter unglaubwürdig ist.
Aber egal, immerhin bot sie uns noch an, einen Spiegel da zu lassen, sonst war nichts mehr in der Wohnung was sie hätte da lassen können. Ich war mir immer unsicher, was ich von ihr halten soll, weil sie immer so glaubwürdig und bemüht rüber kam, aber dann gleichzeitig einfach so unzuverlässig und dass man eben nicht auf das vertrauen kann, was sie sagt.

Na ja es blieb einiges in der Wohnung zurück, dass an zwei weiteren Tagen noch abgeholt wurde.
Dann waren sie weg und wir können nur hoffen, dass das Geld wirklich ohne gerichtliche Wege zu gehen gezahlt wird.

~24.03.18~ Update: Wir haben bis Heute keinerlei Zahlung erhalten. Meine Mutter hat aber einen Titel gegen ihn kann also gerichtlich gegen ihn vorgehen.




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