Sonntag, 26. Juli 2020

~26.07.20~ Was will ich und wer bin ich?

Wie finde ich heraus, was ich WIRKLICH will und was gut für mich ist? Ich will so viel und doch irgendwie nichts. Ich will reisen, ich will ortsunabhängig arbeiten und die Welt bereisen, ich will im Tourismus und in der Entwicklungshilfe arbeiten, im Tier und Umweltschutz, ich will meine eigene Kita eröffnen, ich will eine Familie gründen, ich will erfolgreich und unabhängig werden, ich will genug Geld verdienen, um einfach sorgenlos leben zu können, ich will im Personalmanagement oder in der Logistik arbeiten, ich will selbstständig sein, ich will mit Tieren arbeiten und Hundetrainer werden, ich will Jurist werden und für Gerechtigkeit kämpfen, ich will, ich will, ich will so viel und irgendwie doch nichts. Ja so sieht meine Kriese aus, in der ich gerade stecke. Möglicher Weiße klingt das für dich nicht wie eine Kriese, aber es ist eine und zwar eine fundamentale, die die Existenz betrifft. Die Arbeit stellt die Existenz sicher und die Arbeit füllt den Hauptteil der Woche und somit auch des Lebens. Deshalb sollte der Job Spaß machen und idealer Weiße etwas sein, in dem man aufgeht, das einem Kraft gibt und wo man gerne Energie und Zeit investiert. Ich bin in der Situation, dass ich verschiedenste Interessen habe und sie nicht zusammen führen kann. Ich komme nicht zum Punkt, ich finde nicht das Eine, das mich besonders erfüllt, das Eine, das ich langfristig machen will. Immer wieder kommen Situationen in denen ich denke "Ja das will ich machen, ich werde das machen". Ich höre von Animal Hoarders und will im Tierschutz arbeiten, höre von schwer vermittelbaren Hunden und will Tiertrainer und Therapeut werden, ich höre von der Zerstörung der Natur und der Gefährdung und dem Sterben von Tieren und will in den Umwelt und Tierschutz, ich arbeite bei meinem Saisonjob oder lese über Reiseunternehmen, sehe die Seiten von Urlaubsparks, lese oder sehe Videos über nachhaltigen Tourismus und ich will in den Tourismus und am Liebsten ein eigenes Feriendorf aufbauen. Ich höre von Projekten für Jugendliche, die tolle Erfolge zeigen und will in die Jugendarbeit, ich höre von Situationen im Jugendamt und will dort arbeiten, ich höre von gutem Gehalt im Bereich der Logistik und dem Personalmanagement und will dort hin, weil ich ja auch gerne plane und organisiere. Ich höre von Menschen, die mit ausgebauten Vans Weltreisen machen und als Digital Nomads leben und ich will das machen, ich will ausziehen und eine eigene Wohnung haben aber eigentlich will ich auch in einem Wohnwagen und in einem tiny House leben und eigentlich will ich ja sowieso zu Hause bleiben, um mehr vom Leben unseres jungen Briards mit zu bekommen, aber ich will so wohnen, dass meine Katzen Freilauf haben können und will eigentlich nicht mehr mit meiner Mutter zusammen wohnen aber eigentlich auch nicht die ganze Zeit alleine sein. Ich will eigentlich was Handwerkliches machen um etwas zu erschaffen und mir mein eigenes Tiny House zu bauen aber eigentlich ist das zu anstrengend, ich will in die Entwicklung und Forschung zu alternativen Brennstoffen und Stromerzeugung sowie Speicherung aber bin viel zu schlecht in Mathe. Und überhaupt bin ich sowieso inkompetent und sollte einfach stumpf vor mich hin arbeiten als kleine Erzieherin in einer Gruppe, wie so viele Andere, weil ich nichts Besonderes bin und mir viel zu viel auf mich einbilde. Denke ich könnte wirklich was verändern, das Leben zumindest für ein paar Leute besser machen.
Wie kann ich heraus finden, was ich wirklich will und was wirklich das Richtige für mich ist?

~26.07.20~ Wie weiß ich, wann ich sterben sollte?

***TRIGGERWARNUNG BEHANDELT SUIZID***
Gibt es einen Moment, einen Punkt im Leben, in dem man sagt "Es reicht, ich habe alles versucht, nichts hilft, es ist Zeit zu sterben" und das auch wirklich weiß? Gibt es so was oder sind das nur Phasen? Woher weiß man, dass man alles versucht hat? Woher weiß ich, dass jetzt die Zeit gekommen ist, meinem Leben ein Ende zu setzen? Ich weiß es nicht, aber ich hatte heute, vorhin um genau zu sein, eine solche Situation. Ich war am Ende, ich war überzeugt, mir kann keiner helfen und mein Leben ist sinnlos, ich war frustriert, weil ich nicht weiß, was ich will, wo mein Weg hin gehen soll, was ich brauche und wie ich diesen Zustand endlich beenden kann. Meine einzige Lösung in dieser Situation war, mir das Leben zu nehmen. Aber ich schreibe gerade diesen Text, also kann ich wohl nicht tot sein. Was ist also passiert? Nichts. Ich habe unter der Dusche einen kurzen Heul-krampf bekommen und war am Ende, wollte nicht mehr. Es war für mich vorbei, Ende, genug. Aber ich hab nach der Dusche einfach weiter gemacht und erstaunlicher Weise (so kenne ich das auch nicht) wurde es sehr schnell wieder besser. Ich lag im Bett und schaute mir ein Live-Video von Takis Shelter an. (Sehr zu empfehlen übrigens) Und als ich da so lag, mit meiner Katze bei mir und zu schaute, wie Takis sich um die vielen Hunde kümmert und niemals aufgibt, ging es mir einfach so besser. Ich habe meinen Katzen ihr Futter gerichtet (sie bekommen 2x täglich Nassfutter abends mit Medikamenten und ich wiege das Nassfutter und auch das Trockenfutter vor und nach dem Auffüllen um immer einen Überblick zu haben, wie viel meine Katzen essen. Jeder hat einen Sure Feed) und habe mit meiner Mutter wieder normal reden können und habe normal auf die Tagesschau reagiert. Mir geht es jetzt so gut, wie es mir vor meinem extremen Tief ging. Nicht dass es mir jetzt gut geht, aber ich will nicht mehr sterben. Ich sehe meine Katzen an und denke "Nein ich kann sie nicht verlassen". Meine Katzen lieben mich. Die Eine - Maya - hat noch meinen Bruder als zweiten Lieblingsmenschen den sie wohl als Alternative akzeptieren würde, bevorzugt aber mich. Milou hingegen wird sehr unsauber wenn ich länger nicht da bin. Sie hatten weniger Probleme mit einem Ortswechsel, als wenn ich nicht da war aber sie in ihrer gewohnten Umgebung blieben. Hätte ich meine Katzen nicht, denke ich, ich hätte wohl zumindest schon einen Versuch hinter mir. Jetzt haben wir ja auch einen jungen Briard und auch wenn meine Beziehung zu ihr noch nicht richtig ausgeprägt ist (vermutlich weil ich wenig mit ihr mache und meine Gefühle ohnehin ziemlich abgestumpft sind) will ich doch sehen, wie sie sich entwickelt und will bei ihr sein, will ihr Leben begleiten.
Es ist schon was wahres dran, wenn gesagt wird, Tiere sind die besseren Menschen. Sie können oft so viel besser für einen da sein, als andere Menschen. Ich bin ohnehin allein, wenn ich meiner Mutter irgendwas sage, fängt sie entweder an über ihre Probleme zu reden oder sagt so was wie "Ach nein, sag nicht so was, es ist ja nicht alles blöd" oder so. Ich denke, sie weiß auch einfach nicht, was sie sagen soll und wie sie mir helfen kann. Nicht ihre Schuld, es macht mich aber trotzdem immer wieder wütend weil es sich in der Situation so anfühlt, als würde sie mich einfach gar nicht ernst nehmen und verstehe den Ernst der Situation nicht.
Na ja back to topic. Woher weiß ich denn jetzt, wann ich alles versucht habe, wann der Zeitpunkt gekommen ist, mir das Leben zu nehmen? Ich denke es ist schwer zu wissen, ob man wirklich alles versucht hat. Man weiß bei Depressionen auch nicht, ob es besser werden kann, so bleibt oder gar noch schlimmer wird. Es ist nicht so eindeutig wie z.B. bei einer Krebserkrankung. Chemo und Strahlentherapie helfen nicht und auch alle anderen Behandlungen helfen nicht, dann hat man alles versucht und nichts hilft. Dann weiß man sicher, dass man nichts tun kann. Aber diese Menschen wollen in der Regel nicht sterben, ein suizidaler Mensch, will nicht mehr leben, weiß aber nie, wann der Punkt erreicht ist, wo nichts mehr geht. Vermutlich erst, wenn er den erreicht hat, weiß er es. Aber jeder der mal suizidal war oder es ist, weiß, dass es immer wieder Tage und Momente gibt, in denen man denkt, es geht nicht mehr und überzeugt ist, dass jetzt der Moment gekommen ist, das Leben zu beenden. Und jeder kennt es, dass relativ kurz danach diese Überzeugung nicht mehr ganz so überzeugt ist. Nicht, dass es einem besser geht, aber man will sich auch nicht mehr akut umbringen.
Kann ein Mensch glücklich werden, der schon seit der frühen Kindheit an tiefen chronischen Depressionen leidet? Wenn das hier jemand liest, dem es so ging und der jetzt glücklich ist, darf mich gerne kontaktieren, ich würde gerne wissen, wie er es geschafft hat denn ich selbst glaube ehrlich gesagt nicht daran, dass es möglich ist wirklich glücklich zu werden.

Montag, 6. Juli 2020

Ein neuer Morgen eine neue Woche

Es wäre schön, wenn ich sagen könnte, es ginge mir gut und meine Woche hätte gut angefangen. Mir geht es aber noch immer sehr be...scheiden und meine Woche hat auch nicht gut angefangen. Wobei das ehrlicher Weise mit meiner Mutter tatsächlich leider auch schwer ist. Sie hat ein echtes Talent dazu, einem die Laune zu vermießen und über zu reagieren. Sie ist ständig genervt und on Edge wie es im Englischen so passend heißt. Heute hat sie mich zusammen gestaucht, weil ich die Nachrichten, die sie ja unbedingt jeden Morgen gucken muss, kommentiert hab. Ich bin nun Mal kein Fan von Deutschland und dessen Arbeitsweise. In diesem Moment war ich aber eigentlich ohnehin mehr mit dem Hund beschäftigt und es bezog sich gar nicht wirklich auf den Beitrag. Wenn man aber nicht Mal ooooch sagen darf, dann ist irgendwas falsch. Nicht bei mir. Sie hatte mir vor kurzem auch gesagt, dass sie meine Gefühle im Moment nachempfinden kann, weil sie auch depressiv ist. (Und ja es ging dann schon Wieder um sie) Ich vermute also, dass sie so mies drauf ist, weil sie aktuell "depressiv" ist oder sich halt nicht gut fühlt. Wäre ich immer so in Edge "nur" weil ich depressiv bin, könnte man mit mir nie normal reden. Aber sie darf das. Ich nicht versteht sich. Ohnehin scheint sie gar nichts zu verstehen wie es mir geht und wie es ist, nicht zu wissen, wie man glücklich ist und glücklich wird. Sie kommt immer nur mit Meditation als wäre das die ultimative Lösung. Als hätte es sie fundamental verändert. Sie hat sich sehr verändert, aber sie rafft immer noch nicht, dass sie mich unfair behandelt, Ich-zentriert ist und egoistisch ist. Sie hat in der Realität meines Empfindens nach null Verständnis für meine Situation. Ich sag ihr ich bin in einer Lebenskrise und sie macht sich mehr oder weniger darüber lustig und kommt mit dummen Kommentaren. Ja es mag keine Midlife-Crisis sein, aber die Gefühle und das Problem sind die gleichen, wenn nicht sogar noch akuter.

Donnerstag, 2. Juli 2020

~02.07.20~ Ein weiterer Tag

Mit chronischen Depressionen leben zu müssen, ist scheiße. Heute ist Mal wieder einer dieser Tage, an denen ich extrem kurz davor war, zu versuchen, mein Leben zu beenden. "Leider" ist das Medikament, das von unserem Epileptiker Hund übrig ist, schon für Kinder ab 6 Monaten und meinen Recherchen nach, ist es auch Überdosiert nicht lebensgefährlich. In meinen weiteren Recherchen habe ich aber eine überraschende Alternative gefunden, die schmerzlos und schnell sein soll. Das benötigte Material ist auch nicht verschreibungspflichtig. Ich würde es mir ja bestellen, aber leider hab ich immer noch etwas in mir, was dann einen Rückzieher macht.
Aber wieso will ich sterben? Stell dir vor, du weißt nicht, wie es sich anfühlt, wirklich glücklich und zufrieden zu sein. Dann hast du noch einen sozialen Beruf und deine aktuelle Arbeitsstelle ist bescheiden. Wo nur das Negative auffällt und man ständig korrigiert wird. Dann mache ich ja auch ein Fernstudium Soziale Arbeit. Hier bin ich auch wenig erfolgreich. Im Praktikum komme ich mir die letzten Tage auch wie ein unfähigen Depp vor. Ohnehin ist es raus geschmissenes Geld und Zeit, was soll ich damit anfangen, wenn ich nicht Mal vernünftig als Erzieherin arbeiten kann? Ich bin müde, so unglaublich müde, ich will einfach nicht mehr. Alles ist für mich sinnlos geworden und ich habe das Gefühl, ich bin überall der Depp, der ohnehin nichts auf die Reihe bekommt. Ich kann nichts wirklich und bekomme nichts wirklich auf die Reihe. Ich habe nichts, was mich besonders macht, ich bin ersetzbar durch Leute, die es besser können als ich. Die netter sind, kompetenter, leistungsfähiger, gut aussehend, selbstbewusster, eigenständiger... Es gibt nichts, was mich besonders auszeichnet, außer meine Depressionen. Ich habe eine instabile Gefühlswelt und bin nur wenig belastbar, ich werde schnell gestresst und dann auch schnell unfreundlich und unsanft. Ich habe ein soziales Defizit wenn es zur Interaktion mit anderen Menschen kommt, Kommunikationsprobleme, über hundert Narben, ein pickeliges Gesicht und unförmige Körperproportionen. Ich habe kein soziales Umfeld und bin nie irgendwo wirklich wichtig oder eine Ansprechperson. Ich bin die, die mit läuft, Anweisungen befolgt und grimmig oder depremiert guckt. Ich bin die, die Sachen vergisst, obwohl sie schon längst Routine sein sollten. Ich bin die, die sich selbst nicht leiden kann, an sich selbst zweifelt und aus Angst etwas falsch zu machen oder zu sagen ständig unsicher und angespannt ist. Ich bin die, die denkt, sie könne eines Tages eine eigene Einrichtung haben, Kinder adoptieren und Anderen helfen. Wo ich mir doch selbst nicht helfen kann. Ich bin die, mit unrealistischen Träumen und Plänen, die nicht weiß was sie wirklich will. Aber es ist im Endeffekt auch egal. Früher oder später werde ich sterben. Denn wenn mich etwas aus macht, dann, dass ich die mit den chronischen Depressionen bin, die ihr Leben nicht auf die Reihe bekommt, keine Freunde hat, weil sie sozial inkompetent ist. Das bin ich und dafür lohnt es sich nicht zu leben. Man sagt, jedes Leben sei kostbar, es gäbe immer Leute, denen ich wichtig bin, die mich lieben. Ich glaube nicht Mal, dass meine Geschwister mich lieben. Meine Mutter würde über meinen Tod auch weg kommen, weil ich genug Ärger mache. Meine Katzen würden sich einen anderen Bezugsmensch suchen. Und die wenigen Menschen, die meine Freunde sind, würden mich auch nicht vermissen, weil ich so wenig Kontakt mit ihnen habe, dass sie keinen Unterschied merken würden und ohnehin beide auch andere Freunde haben. Bessere, die normal sind. Nicht sozial inkompetent und emotional instabil. Das ist mein Grund, dass ich sterben will. Wer einen Sinn in einem solchen Leben findet, darf es mir gerne schreiben. Ich finde keinen. Heute habe ich überlebt, aus Mangel an Mitteln. Aber wie lange noch...?