Mittwoch, 1. Mai 2013

~01.05.13~ Feiertage, die beste Erfindung überhaupt

Wie schön, zwei Tage hintereinander frei aber nur einen Wauschler brauchen :)
Mir geht’s wieder relativ gut und so konnten wir heute also auf Mittelaltermarkt.
Ich hab mich total gefreut, aber was dann kam, war etwas ernüchternd.

Auf diesem Mittelaltermarkt waren wir schon drei Mal. Das zweite Mal war bis Jetzt am Besten auch vom Thema her.
Aber das was dieses Jahr war, machte den vierten Besuch zum Schlechtesten bis jetzt.
Es war erster Mai und davor war schlechtes Wetter. Erst dort stellten wir fest, dass die Parkplätze auf den Äckern dieses Jahr scheinbar nicht vorhanden waren, statt dessen gab es Parkplätze auf einem Firmengelände außerhalb und Shuttlebusse zum Marktgelände. Hin zus war es ja okay. Da sahen wir auch die abgesperrten Äcker, die Oberen waren von wenigen Autos beparkt und die Einfahrt war von tiefen, matschigen Fahrspuren gezeichnet. 
Dort angekommen wurden wir uns erst nach der Kasse bewusst, wie viele Gäste wirklich auf dem Markt waren. Wohl wegen dem schlechten Wetter zuvor aber auch wegen dem Feiertag. Auf die "lieben" Feiertagsbesucher hätte ich aber ganz gut verzichten können.
Ich meine, ich als Erzieherin habe durchaus viel Geduld und mit Kindern und alten Leuten sicher kein Problem. Wenn dann aber ständig Kinder teilweise mitsamt Eltern im Weg stehen, eine ganze Gruppe nur im Schneckentempo voran kommt, weil Eltern ihre kleinen Kinder laufen lassen, statt sie an Engstellen zu tragen und alte Frauen mit Krücken vor einem her schlafen und es dann einfach unglaublich voll ist mit normalen "Mittelaltertouris" , dann is mir das einfach zu viel. Das is ein Mittelaltermarkt, da sollten wenigstens mal ein Viertel der Besucher gewandet sein um überhaupt die Atmosphäre zu bekommen, die einen Mittelaltermarkt aus macht. Mittelaltermärkte dürfen - meiner Meinung nach - dazu auch einfach nicht so total voll sein, dass man ständig nich richtig laufen kann, weil so viele Menschen da sind. Da kann ich auch in größere Städte auf Kerwe, Heidelberger Herbst oder einfach nur in die Fußgängerzone Shoppen gehen. Das is meiner Meinung nach, einfach ein Stimmungskiller für einen Mittelaltermarkt. Wären die Leute alle gewandet gewesen, hätte es die Stimmung vielleicht nicht so zerstört oder sie sogar noch verbessert. Aber diese ganzen Eltern die ihre Kinder tadeln, die heulenden Kinder und die, die im Weg rum stehen, die ganzen Kinderwägen und das alles, das macht keine Mittelaltermarkt-Atmosphäre aus. Die gewandeten Menschen auf Mittelaltermärkten haben meines Erachtens nach eine bestimmte Art, sie sind offen, freundlich und sie befassen sich mit Mittelalter, was heißt, dass sie auf Mittelaltermärkten gerne auch zwischenzeitig altertümlich sprechen. 
Kommt es an einem Stand zu einem Gespräch zwischen dem Standbetreiber und einem Gewandeten, kann es ganz gut sein, dass sich das Gespräch auf mehr Personen ausweitet.
Sie sind einfach anders als die normalen Besucher, die ungewandet sind und ihren Kindern Schwerter zum Spielen kaufen.
Das hat mir wirklich gefehlt, weswegen ich enttäuscht war. Auch meinen Striezel hab ich nicht bekommen, da hatte ich aber zum Glück vorher schon was Anderes gegessen, sonst wäre ich wohl angesichts der endlos langen Schlange am Striezelstand sehr frustriert gewesen. Es war eigentlich schon fast Tradition, dass ich auf Mittelaltermärkten, auf dem es einen Striezelstand gibt, auch einen solchen esse. 
Ich hoffe, dass es so einen Stand auf einem der nächsten Märkte gibt, denn es wäre zu schade, dieses Jahr auf den Striezel zu verzichten.

Als wir gehen wollten, war nach dem Ausgang eine ewig lange Schlange, es hieß es wäre die Schlange für den Bus. Es war aber nicht ganz klar, ob es wirklich die Schlange für den Shuttlebus war, da die Busse alle ziemlich rum rangierten und scheinbar ohne jemanden mit zu nehmen wieder runter fuhren. Also liefen meine Mutter und ich an der Schlange vorbei und sahen, dass die Schlange, die um die Ecke ging, ein ganzes Stück weiter vorne erster Endete, wo gerade Gäste in einen Bus stiegen. Meine Mutter lief mit mir an der Schlange vorbei weiter nach Vorne. Ich meinte dann "Ja toll was machen wir jetz? Wir können uns ja nich einfach so nach vorne drängeln" wobei das einige gemacht haben müssen, weil viele vorher, als wir in der Schlange standen, an uns vorbei gelaufen waren. Aber genau das tat meine Mutter. Wir stellten uns recht weit vorne in die Schlange, wo sich promt eine Familie darüber aufregte von wegen wenn man Anstand hat, stellt man sich hinten an, wie alle anderen auch, wenn man das nicht hat, dann stünde man jetzt eben hier. Ja tun wir ja. Aber wir sagten nichts. "Und da müssen sie jetzt auch gar nicht weg schauen" als wir wieder in ihre Richtung schauten kam dann ein "Und jetzt grinst sie auch noch so blöd" dabei hat keiner von uns gegrinst. Die ganze Zeit bis der zweite Bus endlich gedreht hatte, regte sich die Familie über uns auf. Also die Mutter bestärkte ihr Kind in dem Gebrabbel, das man so was doch nicht machen würde und bla bla bla.
Wir machen so was normaler Weiße auch nicht aber die Vermutung lag nah, dass diese ganzen "Mittelaltertouris" mit ihren kleinen Kindern am nächsten Tag nicht so früh aufstehen müssten wie wir. Bei meiner Mutter war es heute 7 Uhr und morgen 5 Uhr. Wir hatten außerdem höchstwahrscheinlich einen längeren Weg als die Meisten von ihnen. Wären es alle Gewandete gewesen, dann hätten wir uns auch hinten angestellt, weil Gewandete einfach ganz anders sind und dazu auch oft von weiter weg kommen. Sie stehen auch nich ständig mitten im Weg und nerven einen den ganzen Tag. 
Das war auch ein Grund, dass meine Mutter das gemacht hat, weil sie uns den ganzen Tag auf die Nerven gegangen sind. Wie ein gewandeter Marktbesucher sich passend drüber aufgeregt hatte "Was gehen die denn nich einfach wandern statt hier auf den Mittelaltermarkt zu kommen am ersten Mai soll man wandern gehen" Es war ziemlich zu Beginn unseres Besuchs, da konnte ich ihn schon durchaus verstehen, fand es aber etwas überzogen. Als ich aber die Massen sah und sie anfingen mir auf die Nerven zu gehen, gab ich ihm voll recht. Es gibt sicher am 1. Mai genug andere Ausflugsmöglichkeiten als auf einen Mittelaltermarkt.
Damit hatten wir wohl durchaus das Recht uns vor zu drängeln. 
Gut fühlte ich mich trotzdem nicht dabei, weil die Anderen alle warten mussten. Aber wie meine Mutter auch feststellte, sie würden höchstwahrscheinlich nicht so früh aufstehen müssen am nächsten Tag.

Jetzt sollte man nicht von uns denken, dass wir immer so etwas machen. Das war das erste Mal, dass ich wirklich so etwas von meiner Mutter mit bekommen hatte.

Müde und noch etwas däumelich vom Wein probieren, kam ich zu Hause an.

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